Für die eigene Website, gegen Algorithmen 🍔

In einem Artikel mit dem Titel „WordPress as a Refuge from Algorithms“ plädiert Alex Kirk dafür, WordPress zu nutzen („WordPress“ kann man aber ruhig als Synonym für „eine eigene Website haben“ lesen), um den algorithmisch aufbereiteten Feeds großer Plattformen entkommen und ihnen gleichzeitig etwas entgegenstellen zu können.

You should be conscious of your own digital and screen time: Your WordPress can be a place for your own consumption needs, away from algorithms that try to manipulate you. […] Yes, it’s harder to set up a WordPress than just creating a social media account. […] But this little bit of extra work gives you the freedom to not be constantly monitored in order to manipulate you with new content to stay on the platform. Or have your data be used for training AI.

Alex Kirk

Alex begründet sein Argument in einem gelungen Vergleich mit der weithin bekannten Ernährungspyramide. Je weiter wir uns von der Basis – Lesen, Bildung, Recherche – entfernen und zur Spitze – TikTok, Instagram, Facebok – nähern, desto stärker der algorithmische Einfluss, desto höher das Suchtpotential und desto zerstörerischer die Auswirkungen. Wer den Netzwerkaspekt der Plattformen nicht missen möchte, kann sein WordPress mittels Plugins an verschiedene Netzwerke anschließen.

Aber das alles erfordert „a little bit of extra work“, einen kleinen Mehraufwand, also, der, hat man ihn einmal hinter sich gebracht, im Nachhinein als nicht der Rede wert kategorisiert werden kann. Aber genau dieser Mehraufwand ist es, den Userinnen und User gerne umgehen. Und genau dieser Mehraufwand ist es, den Plattformen erfolgreich ausnutzen, um Abermillionen an Menschen von ihren stupiden und langweiligen Angeboten abhängig zu machen.

Hier schließt sich für mich der Kreis zur Ernährungspyramide. Sicher kann ich mir schnell und ohne Wartezeit bei McDonald’s einen Burger kaufen; aber insgesamt wohler fühlen werde ich mich nur, wenn ich mir die Zutaten für eine gehaltvolle Mahlzeit selbst kaufe und sie selbst zubereite. Das ist ein kleiner Mehraufwand, der auf Dauer Genuss bringt, den mir der zwanzigste Big Mac im Monat nur suggerieren kann.

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