Odyssee nicht im Mittelmeer, sondern in der Ostsee

Es gibt einige Hinweise in der Odyssee, die die Irrfahrten eher in der Ostsee ansiedeln als im Mittelmeer. Jedenfalls ist die Sache eine schöne Ablenkung.

Auf Strange Maps stellt man sich die Frage, ob sich Homers Ilias und Odyssee nicht eher in der Ostsee als im Mittelmeer abspielen. Der Mythos selbst liefert dafür einige Hinweise, die dem (offenbar nicht unumstrittenen) Hobbyarchäologen Felice Vinci aufgefallen sind.

Extraordinary claims require extraordinary proof, and Vinci produces some compelling pieces of evidence. […] He points to: (1) numerous climate anomalies in Homer’s works, for example cool, foggy weather and snow dusting the shields of the warriors, (2) various geographic discrepancies, such as references to the “wide Hellespont,” which would fit better with the broad Gulf of Finland, (3) several topographic correspondences — for example, Troy could be the southern Finnish town of Toijala, Chios the Estonian island of Hiiumaa, and Pylene the northern German town of Plön, (4) reports of fighting at night, which would be possible thanks to long summer days in northern latitudes, (5) the boats in the Odyssey having two prows so they can be pointed in either direction, just like typical Viking longships.

Strange Maps

TheMightyGoatMan hat aus den Daten eine Landkarte der Reiseroute des Odysseus im Baltikum erstellt, die ich hier als Beitragsbild hochgeladen habe. Klingt plausibel? Man weiß es nicht. Und: Niemand nimmt Felice Vincis Theorien so ganz ernst, die ganze Sache ist umstritten und es gibt andere Theorien, die die Odyssee in anderen Regionen ansiedeln. Aber es macht Spaß, einmal nicht ans Römische Reich zu denken; der Artikel auf Strange Maps hört auch passend auf, in dem dort ein Spruch in Felice Vincis Muttersprache zitiert wird, der besagt „Se non è vero, è ben trovato“, was sinngemäß bedeutet: Auch wenn es nicht wahr ist, eine gute Geschichte ist es allemal.

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