Die deutsche Wissenschaftsministerin Dorothee Bär antwortet in einem Interview mit der FAZ auf die Frage, ob der Datenschutz die (Gesundheits-) Forschung lähme, bejahend, aber kritisch, und mit einem Verweis auf die Diskrepanz in der Wahrnehmung privaten und staatlichen Datensammelns aufseiten der Bevölkerung.
Sie betont, dass die Gesundheitsforschung in einem europäischen Land wie Deutschland nicht mehr mit asiatischen Datenbanken funktionieren kann und schlägt ein Opt-Out-System vor, um an Gesundheitsdaten zu gelangen. Den einhergehenden Aufschrei nach Datenschutz kontert sie mit einem Verweis auf die bei den lautesten, nach Datenschutz schreienden Hälsen herrschende Doppelmoral: Viele, die die Datennutzung zu legitimen Forschungszwecken ablehnen, geben ihre Daten oft bedenkenlos und nicht-anonymisiert an Technologiekonzerne wie Apple weiter oder nehmen an kommerziellen Datensammelprogrammen wie Payback teil.
Da ist was dran. Ich mag nicht, was sie da sagt, aber da ist was dran.