Es ist nicht nur mein wiederkehrender Eindruck, es scheint tatsächlich so zu sein: Netflix verblödet seine Serien mit System, um für diejenigen attraktiv zu bleiben, die – festhalten! – eh nicht zuschauen.
Be honest: how much attention do you pay when you watch TV? If you’re familiar with […] half-watching […] Netflix on in the background while you check out what your arch enemy has just posted on Instagram, say – it may surprise you to hear that Netflix doesn’t just know you engage in this obscene behaviour. It actually wants you to carry on. […] Netflix have told various screenwriters to have their protagonists “announce what they’re doing so that viewers who have this program on in the background can follow along”. […] In other words, if a viewer’s primary screen is their phone, they shouldn’t be so challenged by the Netflix show on their secondary screen that they switch the show off.
The Guardian
Im Artikel im Guardian widersprechen einzelne Drehbuchautorinnen und -autoren der Aussage, Netflix würde sie aktiv zu Anpassungen vor allem in den Dialogen ihrer Charaktere drängen, sehr wohl seien sie sich aber über die Tatsache im Klaren, dass Second-Screen-Fernsehen ein nicht zu unterschätzendes Phänomen darstelle. Aber, so der Tenor des Artikels, es gäbe eben anspruchsvollere und anspruchslosere Serien und Filme; die Zuschauerinnen und Zuschauer können ja immerhin selbst entscheiden, wie sie ihre Freizeit gestalten wollen. Ob nur vorm Fernseher oder vorm Fernseher und mit dem Smartphone in der Hand zur gleichen Zeit.
Dass aber die Zeit der tendenziell anspruchsvolleren Serien de facto vorbei ist, kommt auch im Guardian-Artikel hervor. Denn heute werden nahezu alle Serien unter Berücksichtigung des Second-Screen-Phänomens produziert.