Vor kurzem habe ich ein Erinnerungsmail für mein Dropbox-Abonnement bekommen, das ich seit Jahren bezahlt, aber wenig genutzt habe. Ich werde mein Abonnement nicht verlängern und auf die kostenlose Basisversion downgraden.
Zum ersten Mal mit Dropbox in Kontakt kam ich irgendwann vor dem 26. Februar 2009, denn da, das sehe ich im Dropbox-Account, habe ich erstmalig eine über einen Empfehlungslink erworbene Speicherplatzerweiterung erhalten. Ich nutze Dropbox also seit mindestens 16 Jahren mehr oder weniger intensiv. Seitdem aber Office 365, Google Workspace und iCloud mit ohnehin recht viel Cloudspeicher daherkommen und bei Nutzung der jeweiligen Angebote ob man das nun will oder nicht immer auch mitbezahlt werden, hat sich Dropbox in Ermangelung eines Angebots, das über das reine Speichern in der Cloud hinaus geht, selbst obsolet gemacht. Noch dazu kostet der Service etwa gleich viel wie die kompletten Office-Pakete von Microsoft, Google oder Apple.
Auch die kleine, damals noch feine, Synchronisations-App, die mich etliche Male vorm Verlust wichtiger Dokumente oder vor den Auswirkungen diverser Hardwareausfälle gerettet hat, hat sich noch viel schneller obsolet gemacht. Dropbox hat die winzige, aber gut funktionierende App, die dafür bekannt war und geschätzt wurde, unauffällig, sicher, stabil und schnell im Hintergrund zu synchronisieren, mit einem Update 2019 zu einer behäbigen und überladenen Monstrosität gemacht und sie um Funktionen erweitert, die ich, seitdem es die neue Version der App gibt, noch nie (!) benutzt habe. Ganz im Gegenteil: Ich habe die App irgendwann gegen eine viel schnellere, schlankere und nicht an einen Anbieter gebundene, die clientseitige Verschlüsselung mit Cryptomator nativ unterstützende App – Mountain Duck – ausgetauscht1.
Dropbox war einst ein äußerst sympathischer Service mit einer einfachen Mission und einer schlanken App. Dropbox ist heute ein unnötig teurer Service, der mit (für mich) sinnlosen Funktionen aufwartet und (für mich) nicht und nicht an Attraktivität gewinnen will. Es gibt also leider nichts mehr, das mich guten Gewissens für ein Dropbox-Abonnement bezahlen lässt2. Da kann ich mir den Dienst noch so schönreden. Irgendwann heißt es, Abschied nehmen. Und das tue ich hiermit.
Ich danke für gute und stabile mehr als sechzehn Jahre, aber es ist Zeit, Dropbox Adieu zu sagen. Es gibt für mich einfach keinen Grund mehr, für den Service zu bezahlen.
- Mountain Duck synchronisiert übrigens, während ich diese Zeilen schreibe, meine restlichen, bei Dropbox noch verbliebenen Dokumente, in einen verschlüsselten Container bei einem anderen Cloudspeicherdienst. ↩︎
- Natürlich werde ich meinen Account mit dem kostenlosen Basis- sowie dem durch Empfehlungen erarbeiteten Zusatzspeicher behalten. ↩︎
Kann ich alles so unterschreiben und würde mich der Konsequenz auch gerne anschließen – allerdings wurde mein Familien-Abo bereits März im verlängert und obwohl ich das vorhatte, hatte ich da leider keine Zeit alles (insb. auch das von der Familie; auch eine Art Lock-In) umzuziehen. Für 2026 steht das aber definitiv auf dem Plan.
Falls es dich beruhigt: Ich habe den finalen Schritt auch zwei oder drei Jahre lang „verpasst“ und eher zufällig Zeit gehabt, diese Unmengen an angesammelten Daten woanders hin zu transferieren. Also: Kalendereintrag setzen und Zeit dafür einplanen! Aber ja, schade, dass sich Dropbox so vom Lieb- zum Stiefkind entwickelt hat.