Lesen, ansehen und hören, jedenfalls aber nicht konsumieren

Die Sprache spiegelt das Denken wider. Literatur, Film und Musik können wir gar nicht verbrauchen, also können wir sie auch nicht "konsumieren".

Any time I hear anyone say ‚content‘ or ‚consume‘ when they’re talking about looking at art or listening to music or watching a film, I instantly tune out and have no interest in what they have to say. When people think of things in those terms, it’s gross and I’m out. Don’t do that. Don’t call it ‚consuming‘ ‚content‘. Don’t use that phony, bullshit lingo. Call it what it is– art, music, or film and that you’re viewing it, or listening to it, or watching it. Be a human. Not a corporation.

Jake in the desert

„Konsumieren“ sollte tatsächlich immer auch als „verbrauchen“ gedacht und verstanden werden. „Content“ als ein Verbrauchsgut ohne über den Verbrauch hinausgehenden Wert. „Content“ ist Mittel zum Zweck, Kunst ist Selbstzweck.

Verbrauchen beinhaltet den Aspekt der Wertminderung durch Nutzung. Content erfüllt diesen Aspekt: Content wird wertlos, wurde er erst einmal konsumiert. Kunst behält ihren Wert, egal wie oft man sie nutzt. Handelt es sich aber um Kunst in Form von Musik, Literatur, Film oder sonstiger in Bildern stattfindender Kunst, dann findet weder Wertverlust, noch Verbrauch statt. Wie denn auch?

Also ist Verbrauch durch Wertverlust nicht möglich. Und deshalb verbietet sich für wertvolle Werke aus Literatur, Film und Musik etc., das Verb konsumieren. Es gebietet sich das passende Vokabular: Lesen, Ansehen und Hören.

2 Kommentare

  1. Das weiter gedacht würde „content“ bei Insta und TikTok ganz gut passen, denn nichts ist älter als die Story von gestern ;-) Und so wüsste man bei „content creators“ sofort, woran man ist, und kann ebenfalls direkt weghören.

    • Meine Güte, das ist ein guter Aspekt, an den ich gar nicht gedacht habe. Aber ja, JA! „Content Creator“ – alles gesagt. Danke!

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