Timothy Snyder über den Zusammenhang zwischen Emotion und Autoritarismus

Timothy Snyder über Emotionen und wie sie von autoritären Regimen genutzt werden, um Fakten hintanzustellen und die Verbindung von Menschen in den Vordergrund. Das ist bequem, aber brandgefährlich.
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Der Yale-Historiker Timothy Snyder erläutert in diesem 37 Sekunden (!) dauernden Video1 (ein YouTube-Short, by the way), wie Autoritarismus funktioniert, in dem Fakten zurückgedrängt und die eine Person mit dem autoritären Regime verbindende Emotion in den Vordergrund gestellt wird.

Authoritarianism depends upon people getting used to hearing the things that they want to hear. And thereby slowly changes you. […] It shifts you away from a person who thinks there are facts out there, and more towards a person who gets used to hearing the things that he or she wants to hear.

Timothy Snyder

Dazu drei Dinge. Einerseits ein anderes YouTube-Short von Bill Eddy über das Problem hochemotionalisierter Medienberichte, die die Emotion in Verbindung mit einem Ereignis überhaupt erst erzeugen (was sich dann, in weiterer Folge, ein Regime zunutze machen kann). Andererseits der immer und immer wieder hier aufkommende Verweis zur Logik, Menschen vorzulegen, was sie sehen oder hören wollen, was Elfriede Jelinek vor Ewigkeiten schon (gegenüber der Kronen Zeitung) festgestellt hat. Und letzten Endes ein ganz grundlegendes Problem des rationalen und kritischen Denkens, das wir gerne verlassen, vor allem, wenn es bequemere Möglichkeiten gibt, mit Informationen umzugehen.

Ist „Emotion“ in Wirklichkeit nicht eine bequeme Möglichkeit, mit Information umzugehen? Kein Denken, nur Fühlen? Klingt angenehm, ist aber brandgefährlich.

  1. Natürlich gibt es auch eine Langversion, in der es allerdings um ein etwas breiteres Thema geht: How to build an authoritarian regime – and how to stop one. ↩︎

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