Amanda Ripley über unsere (uns häufig unbekannte) Desaster-Persönlichkeit oder: Wer wir sind, wenn wir uns plötzlich in einer Problemsituation befinden. Wir sind nämlich nicht die, die wir denken, dass wir in so einer Situation sein werden. Und unser größter Feind ist, was man „negative Panik“ nennt: Das untätige Verharren trotz herannahender oder unmittelbar bevorstehender Lebensgefahr. Oft erfahren wir erst im Moment einer solchen Situation, wer wir sind.
Es gibt aber einen Prozess, eine Abfolge von Emotionen und Aktionen, die uns allen gleich ist.
- Zuerst lehnen wir ab, dass etwas passiert ist (Denial).
- Dann beraten wir mit unseren Mitmenschen, was wir tun sollen (Deliberation).
- Schlussendlich kommt es aber zum entscheidenden Moment (Decisive Moment), in dem wir entweder kämpfen, flüchten oder in den meisten Fällen – und das war für mich eine wirklich Erkenntnis in diesem Video – erstarren und absolut nichts tun, obwohl uns das das Leben kosten kann.
Das zehnminütige Video bringt gute Beispiele für alle drei Punkte und erwähnt auch, wie man sich relativ problemlos auf so eine Situation vorbereiten kann. Das Erstarren selbst kennen wir alle aus eigener Erfahrung oder, weil wir es bereits bei anderen miterlebt haben. Vielleicht ist es also gar keine so schlechte Idee, Szenarien durchzuspielen, um uns auf diese dann vorgefertigten Lösungsmöglichkeiten und -wege stützen zu können.