AI Pin: Mehr Rückgaben als Käufe

Der AI Pin von Humane besticht in der Welt sinnloser und kaputter Produkte durch mehr Rückgaben als Käufe.

Kann sich noch jemand an den AI Pin der Firma Humane erinnern, der von Marques Brownlee in einem Review zum bisher „schlechtesten Produkt, das er jemals rezensiert hat“ ernannt wurde? Seine Rezension hält, wie die Verkaufs- oder besser – Retournierungen beweisen.

Between May and August, more AI Pins were returned than purchased, according to internal sales data obtained by The Verge. By June, only around 8,000 units hadn’t been returned, a source with direct knowledge of sales and return data told me. As of today, the number of units still in customer hands had fallen closer to 7,000, a source with direct knowledge said.

The Verge

Ganz abgesehen von dem finanziellen Desaster, bahnt sich aber auch noch ein ökologisches an, denn die AI Pins können weder zurückgesetzt und wiederverkauft, noch in Einzelteile zerlegt und zumindest fürs Ausschlachten von Ersatzteilen benutzt werden, wie andere Produkte in den meisten Fällen.

Once a Humane Pin is returned, the company has no way to refurbish it […] The Pin becomes e-waste, and Humane doesn’t have the opportunity to reclaim the revenue by selling it again. The core issue is that there is a T-Mobile limitation that makes it impossible (for now) for Humane to reassign a Pin to a new user once it’s been assigned to someone. One source said they don’t believe Humane has disposed of the old Pins because “they’re still hopeful they can solve this problem eventually.”

The Verge

Und was findet man im Artikel bei The Verge noch? Offenbar war es nicht nur Marques Brownlee, der dem AI Pin in seiner Rezension schlechte Noten ausgestellt hat. Familie, Freunde und Angehörige, die ersten Menschen, die man soetwas testen lässt, also, lieferten offenbar sehr ähnliches Feedback.

Humane’s leadership appears to have ignored some warning signs that those bad reviews were coming. After a small group of testers — which included the cofounders’ parents and friends, several investors, and employees — received Pins prior to the device’s public launch, many voiced concerns about the product. One alpha tester contacted customer support to describe the product as “disorienting” and “frustrating” and described the many ways the product failed to replicate abilities shown in demo videos. A source said the early feedback “ripped through the company like a bullet.” They launched the AI Pin anyway.

The Verge

Sie haben das Produkt dennoch auf den Markt gebracht und wir werden die Gründe daführ wohl erst sehr spät oder gar nie erfahren. Vermutlich wird einer der beiden Personen, die im Ankündigungsvideo zu sehen sind, in ein paar Jahren Seminare zum Thema „Scheitern von Produkten – und was wir daraus gelernt haben“ halten und irgendwann, wenn NDAs und andere Verträge nicht mehr gelten, über Timelines und sonstige Probleme sprechen, die mit dem Produktstart einhergingen. Jedenfalls bringt John Gruber die Optik des Ist-Zustand des Unternehmens schön auf den Punkt: Starting to think maybe Humane is in trouble.

2 Kommentare

  1. […] in ein paar Jahren Seminare zum Thema „Scheitern von Produkten – und was wir daraus gelernt haben“ halten

    Haha, da musste ich lachen, denn das kann ich mir super vorstellen, auf einem Scrum Gathering im Product-Owner-Track oder auf einer We Are Developers. 🤣

    Andererseits würde mich an dem Vortrag ernsthaft interessieren, warum sie den Pin in dem Zustand dann gelauncht haben.

    • Ja, ist ja typisch sowas. Im Falle gescheiterter oder gealteter Sportlerinnen und Sportler sind es irgendwelche Motivationsseminare. Und in dem Fall eben so ein We-Are-Developers-Vortrag. Aber ja, dein Interesse ist auch mein Interesse, vor allem, weil ja im Verge-Artikel eindeutig gesagt wird, dass eben auch die internen Tests eigentlich ein Graus waren. Aber ich vermute, Teil der Investitionsvereinbarung(en) war auch ein „timely release“. – Aber wer weiß, vielleicht werden wir alle ja noch irgendwelche pikanten Details erfahren, die die ganze Sache, die ja doch irgendwie eigenartig ist, in anderem Licht erscheinen lassen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert