Ich habe ihn einmal ausprobiert und als unnötig abgetan. Dann hat mich ein Freund noch einmal darauf aufmerksam gemacht, darauf geschworen, dass es sich lohnen würde, und ich habe ihn noch einmal ausprobiert: Arc, den (auf Chromium basierenden) Browser der Browser Company of New York. Und nun? Nun nutze ich ihn nahezu ausschließlich, habe mich an hunderte offene Tabs und einige der in Arc inkludierten KI-Funktionen gewöhnt und möchte beides nicht mehr missen. (Hier übrigens ein Invite-Link für Arc für all diejenigen, die den Browser ausprobieren und mir damit ein weiteres Icon in meiner Arc-Icon-Sammlung spendieren möchten.)
Nun lese ich allerdings vom CEO der Browser Company, Josh Miller, der für Arc 2.0, das nächste große Ding, sozusagen, sogar eine ganze Podcastreihe veröffentlicht hat, dass Arc zwar nach wie vor erhalten bleibt, aber die Browser Company ihren Fokus auf etwas anderes, eine andere Art von Browser legen wird. Sie bauen also einen zweiten Browser. Aber keine Sorge, Arc bleibt erhalten.
Arc is not dying […] It’s just that Arc won’t change much anymore. It’ll get stability updates and bug fixes, and there’s a team at The Browser Company dedicated to those. […] The plan this time is to build not just a different interface for a browser, but a different kind of browser entirely — one that is much more proactive, more powerful, more AI-centric, more in line with that original vision. […] The idea is to turn the browser into an app platform. […] Miller has a couple of favorite examples of how a browser might help you get stuff done […] There’s the teacher who spends hours copying and pasting data between enterprise apps; the Shopify sellers who spend too much time looking up order numbers and then pasting them into customer-support emails. Those are the sorts of things that a browser, with access to all your web apps and browsing data, could begin to do on your behalf. And with AI tools like the new “Computer use” feature from Anthropic, that kind of thing is beginning to become automated and possible.
The Verge
Arc, äh, die Browser Company, hat vor einiger Zeit eine Art Browser fürs Smartphone herausgebracht und ihn Arc Search genannt. Die Besonderheit: Wenn man Arc Search benutzt hat, wurden nicht Suchergebnisse angezeigt, sondern eine KI generierte Seite, auf der die wesentlichsten (Such-) Ergebnisse zusammengefasst wurden. Wie bei fast allen Produkten und Services, in denen KI drinnen ist, hat auch Arc Search – soweit mir bekannt – niemanden so richtig vom Hocker gerissen, ganz im Gegenteil: KI im Produkt bedeutet Menschen mögen es nicht.
Nun springt aber die Browser Company auf genau den Zug auf und will ein Produkt auf den Markt bringen, so ist es auch oben im Zitat erwähnt, das offenbar recht viel mit KI arbeiten möchte. Ich bezweifle stark, dass das einschlägt, wenn schon so eine für uns Menschen einfache Funktion wie eine Suche so dermaßen daneben geht. Aber okay, das scheint der Lauf der Dinge zu sein. Als Unternehmen, das wahrscheinlich auf Finanzierung angewiesen ist – woher kommt das Geld sonst? – gibt es wohl nicht allzu viele Optionen als auf KI zu setzen. Das beruhigt die Geldgeber. Und das macht die Browser Company nun.
Es ist schade und bedeutet übrigens auch, dass wir uns langsam, aber sicher, von Arc, dem Produkt, das die Browser Company groß gemacht hat, verabschieden werden müssen. Wenn die Company nämlich meint, Arc würde sich kaum mehr ändern und nur noch Stabilitätsupdates und Bugfixes erhalten, dann wissen wir alle, dass es in Wirklichkeit Abschiednehmen von Arc heißt.