Du nimmst nicht ab, weil du zu viel isst (auch wenn du glaubst, du isst nicht zu viel)

Eine einfache und nachvollziehbare Begründung, gefolgt von einer pragmatischen und machbaren Lösung. Ich habe wieder einmal eine Website zum Thema Fitness entdeckt.

Ein Fitness-Coach namens Aadam (ja, drei A!) betreibt unter Physiquonomics einen Blog mit äußerst interessanten Beiträgen zu Themen, die tatsächlich aktuell sind und eine tech-affine Bubble ansprechen, in der alle – wer nicht? – zu fett sind und abnehmen wollen. Er berücksichtigt die Dinge, die unsere Realität ausmachen und unternimmt erst gar nicht den Versuch, sie uns auszureden: Fitness- und Ernährungstracker sind ebenso mit dabei, wie Smartwatches und andere Devices, die uns versprechen, mithilfe der Technik sportlicher zu werden und – wo benötigt – abzunehmen.

Ich bin über den namensgebenden Artikel „You’re Not Losing Fat Because You’re Eating Too Damn Much (Even When You Don’t Think You Are)„auf Physiqonomics gestoßen. Und darin heißt es dann zum Beispiel:

Do you want to know why you’re not losing fat, like, for real? You’re eating too much. […] Even when you think you aren’t. Even when you think you’re eating “healthy”, even when you’re exercising hard, even when you think you’re “hardly eating” […] The fact remains: […] you’re eating more than you think are even when you think you aren’t. And in the next six-thousand-motherfucking-words, I’m going to be explaining and showing you exactly how and why.

Und ja, es folgen etliche Kapitel, in denen er sehr viele Dinge beschreibt, vor allem aber mit allerlei Mythen aufräumt. Wer abnehmen will (und sich die Vorzüge der Technik zunutze machen möchte), sollte sich diesen Artikel durchlesen. Und danach gleich übergehen zu weiteren, klingenden Artikeln, die Aadam verfasst (und bebildert) hat.

Beim letztgenannten Artikel findet sich dann dieser wundervolle Absatz für all diejenigen, die damit protzen, schlecht oder – „weil so viel Arbeit“ – wenig zu schlafen. Ihr alle – und keine Sorge, ich bin da nicht minder davon betroffen, wir sitzen alle im selben Boot! – kennt das sicherlich auf die eine oder andere Weise:

You don’t sleep properly → hunger levels increase → you crave calorie-dense foods → whoops, your leptin’s all fucked, so now you don’t feel satiated → you eat said calorie-dense foods → UH OH, MOTHERFUCKER, remember leptins screwed so you’re not satiated from eating the calorie-dense foods → CALORIE SURPLUS → NOPE, still hungry → eat more of calorie-dense foods → CALORIE SURPLUS INCREASES → WELP, I’d love to stop eating but my leptin is still screwed → CALORIE SURPLUS INCREASES.

I mean, really, if you’re still not convinced of the importance of sleep after seeing the Circle of Absolute Fuckery, I don’t know what to tell you.

Das, zum Beispiel, ist eines von diesen augenöffnenden Statements, die man in fast jedem von Aadams Artikeln findet. Eine einfache, nachvollziehbare Erklärung, eine einfache und nachvollziehbare Begründung. Und dann eine pragmatische und durchführbare Lösung. Sicherlich taucht im einen oder anderen Teilsatz ein bisschen Eigenwerbung für sein Coaching auf, aber Aadam ist sich darüber im Klaren, dass er seine Dienste nur lokal anbieten kann, seine Leserinnen und Leser aber rund um den Globus verteilt sind.

Weiter geht’s:

Und so weiter und so fort. Und so, wie schon vor Jahren die Website von Jay Parkinson, MD, so funktioniert auch die Site dieses Fitnesstrainers, weil er nicht herumlabert und das Gefühl zu vermitteln versucht, dass wir alle nicht Schuld an unserer Fettleibigkeit sind, sondern diesen ganzen Wohlfühlkram anderen Gurus überlässt und sich stattdessen auf die Lösung des Problems – und eben nicht das Schönreden – konzentriert.

Und noch einen Grund gibt es, warum ich auf seine Site verweise: Aadam kommentiert das Nutzen von Fitness- und Ernährungstrackern nicht negativ. Stattdessen geht er in verschiedenen Beiträgen darauf ein, wie man sie besser und vor allem realitätsnaher konfigurieren und nutzen kann. Zum Beispiel in dem Artikel Please stop ‚eating back‘ exercise calories.

Ach ja, einen schönen Beitrag hat Aadam doch auch: The Science of Caffeine: Illustrated. Sehr lesenswert und lehrreich!

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