WordPress -0,4% zugunsten von SaaS-CMS

WordPress hat 0,4% Marktanteil zugunsten von SaaS-Produkten wie Webflow, Wix und Squarespace verloren. Die Gründe sind hausgemacht.

In seiner wiederkehrenden Analyse der Marktanteile verschiedener Content Management Systeme (CMS) stellt Joost de Valk fest: Der Marktanteil von WordPress (und WooCommerce) ist zugunsten von Wix, Squarespace oder Webflow um 0,4% geschrumpft. Die Gründe:

  1. SaaS-Systeme haben mittlerweile fast alles verbessert, was noch vor kurzem gegen sie gesprochen hat: Wix, Squarespace und Webflow bieten mittlerweile nahezu annähernd gleiche, wenn nicht gar bessere Performance und sind damit fast automatisch auch in Suchmaschinen präsenter als WordPress.
  2. WordPress hat sich im Full Site Editing verrannt und verschwendet zu viele Ressourcen damit, etwas sein zu wollen, was es nicht und nicht ist.
  3. Anbieter, die WordPress hosten, sind sehr häufig nicht auf WordPress spezialisiert. SaaS-Systeme sind so konstruiert, dass die Konfiguration der dem CMS zugrundeliegenden Hard- und Software für den Betrieb mit dem CMS optimiert ist. Joost bezweifelt, dass das bei den meisten WordPress-Sites der Fall ist.

Sein Resümee unterschreibe ich sofort, denn es bestätigt alle warnenden Worte der letzten Jahre zum Thema Gutenberg, vor allem aber zum Thema Full Site Editing.

If WordPress wants to maintain its market share or better yet, grow it, it’ll have to get its act together. That means it should focus on the performance of these sites across the spectrums of site speed and SEO. The Full Site Editing project is simply taking far too long. That’s causing the rest of the platform to lag behind current web trends. Without a drastic change in this approach I think WordPress will continue to lose market share for the next few years.

Und die Ironie an der ganzen Sache? Das WordPress-Projekt biegt und bricht auf Teufel komm raus seine Architektur in Richtung Full Site Editing (FSE). Das, was es nach mittlerweile 2 (oder 3?) Jahren Arbeit daran gibt, ist ein peinlicher, unlogischer und mit keinem der anderen, genannten Services auch nur im Ansatz vergleichbarer Pfusch, der bei jeder einzelnen Website, die ich betreue, nicht genutzt wird. Dazu gehört auch meine eigene.

Anstatt, dass sich WordPress auf eine, meinetwegen auf Gutenberg-Blöcken basierende Content-Editing Experience konzentriert, die seinesgleichen sucht (im Jahr 2022 werden bspw. Bilder noch immer mit festen URLs eingefügt anstatt per Referenz), strauchelt das Projekt in eine Richtung, die für mich immer mehr wie eine scheiternde und uns alle zu Alternativen treibende Machbarkeitsstudie aussieht als eine auf einem realen Bedürfnis fußende Entwicklung. Aber was soll’s. Wenn sich das nicht legt und wenn alle Ressourcen ans FSE verschwendet werden, dann wird es halt ein anderes CMS werden. Die Alternativen, und das spricht Joost ja auch an, sind da.

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