Fusseln im Glas 🍹 vs. 2 Mio. Liter Diesel 🛳️

Zuckerberg macht einen Familienausflug, der die Menschheit pro Stunde 160.000 gefahrene Autokilometer kostet. Aber ich bringe brav meine Plastikflaschen zum Billa zurück.

Alle Regeln für ein insgesamt besseres Zusammenleben, für den Erhalt der Umwelt, fürs Klima und so weiter gelten zwar für alle gleich, aber manche sind halt eben gleicher. „Launchpad“ ist Mark Zuckerbergs 300 Mio.-USD schwere Superyacht, „Wingman“ ein Begleitschiff, das als externer Tank, Abstellraum und Landeplatz für den Helikopter dient. Ist das eine Schiff unterwegs, ist das andere nicht weit.

Launchpad and its shadow vessel Wingman [completed] a staggering 9,600-nautical-mile round trip from San Francisco to the South Pacific and back; a journey that saw the 387-footer burn through an eye-watering 676,800 liters of diesel. […] It was followed by several trips that took the Meta CEO, his philanthropist wife Priscilla Chan, and their kids to some of the remotest corners of the planet. […] Since October 2024 alone, the yacht consumed more than 2 million liters of fuel, generating over 5,300 tons of CO₂. […] When cruising the vessel burns about 1,165 gallons of fuel every hour, releasing 40 tons of CO₂, the equivalent of what 630 average family cars emit in the same time. […] When cruising Launchpad’s hourly carbon footprint is like driving a typical gasoline car for 99,000 miles around the Earth, not once but four times. Exhausting? Maybe for the planet. But not for the man worth $267 billion, relaxing high above the waves inside his multimillion-dollar maritime mansion.

Luxury Launches

Ein Ferienausflug der Familie Zuckerberg am Schiff verbraucht – und das nur auf den Treibstoff bezogen – so viel planetare Ressourcen in einer einzigen Stunde wie ein typischer, in einem Auto verbauter Verbrennermotor, um 99.000 Meilen (~ 160.000 Kilometer) zurückzulegen.

Ich werde mich immer wieder fröhlich daran erinnern, wie viel Gutes ich für die Umwelt und den Planeten tue, wenn ich aufs Auto verzichte, die Fusseln des halb aufgelösten Papierstrohhalms aus meinem Getränk fische, mich tendenziell mehr auf Basis vegetarischer Kost ernähre, der letzten Generation beim Festkleben auf der Hauptstraße zuschaue, den Umweltaufschlag beim Flugticket bezahle oder mich mit tausend Teenagern in irgendeinen grindigen Zug setze, um mein Ziel zu erreichen, oder meine Plastikflaschen in den Rückgabeautomaten beim Billa schiebe, bevor ich auf den angekleckerten Touchscreen tippe, der mir ein grünes Blatt als Symbol für meine weltverbesserische und heroische Tat anzeigt, mit der ich „etwas bewegen“ kann. „Denke an die Umwelt, bevor du diese E-Mail ausdruckst,“ las ich gestern in der Fußzeile einer E-Mail eines Kollegen. Und irgendwo war vor kurzem erst die Rede davon, dass man archivierte E-Mails doch bitte löschen solle, um die Umwelt zu schonen. Alles Memes und Kampagnen, die uns gleiche beschäftigen, für die gleicheren aber so irrelevant sind, dass sie nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden.

Auf der anderen Seite, was nörgle ich da eigentlich? Jeder und jede von uns legitimiert indirekt das Verhalten von und bezahlt die Zuckerbergs dieser Erde freiwillig täglich für Stunden der Freude auf Instagram, WhatsApp und Facebook.

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