Mehr Speicher dank DMA

Der Digital Markets Act der EU zwingt Apple dazu, Apps von Drittanbietern wie eigene Apps zu behandeln und ihnen systemweit keine Einschränkungen vorzuhalten. Wer wofür verantwortlich ist, geht aber offenbar ein wenig unter.

Der Digital Markets Act der EU ermöglicht es nun Drittanbietern, Apps auf iOS zu nahezu den gleichen Bedingungen wie es auch Apple selbst kann, anzubieten. Anstatt der ihnen bisher von Apple zugeteilten 15MB Arbeitsspeicher, erhalten sie nun 50MB oder mehr. Also genau die Menge an Arbeitsspeicher, die auch von Apple hergestellte Apps für gewöhnlich zugewiesen bekommen. Hier ein Beispiel (Beeper) von Automattic.

In Beeper we need more memory for showing notifications, […] but Apple’s default was to only give 15 megabytes […]. The previous CEO of Beeper […] started a lobbying effort with the EU’s Digital Markets Act […] to give third-party apps the same memory limits that Apple provides for their own apps, which is 50MB instead of 15MB. […] Today we’ve gotten a notification that as part of iOS 26 update […] our memory limits issue has been addressed globally, for every application developer […]. Kudos and huge thank you to Apple for giving us all new capabilities to build amazing experiences for users on par with what they seek to deliver themselves.

Matt Mullenweg

Ich wundere mich, wem Matt Mullenweg da dankt. Denn die Situation ist: Ein Gesetz zwingt den Hersteller, in seinem Betriebssystem gleiche Bedingungen für Drittanbieter zu schaffen. Der Hersteller befolgt das Gesetz widerwillig und schafft damit die gleichen Bedingungen. Der Drittanbieter dankt dem… Hersteller (und nicht dem Gesetzgeber). Keine Pointe.

Aber ja. Gesetze werden meist als Einschränkungen wahrgenommen, wo sie doch in vielen, wenn nicht sogar in den meisten Fällen, Schutzmechanismen vor zu viel Freiheit anderer sind. Diese Sichtweise ist aber deutlich weniger populär.

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