Millennials zu arm für die Midlife-Crisis

Millennials sind zu arm, um sich eine Midlife-Krise leisten zu können. Das wird en passant im Blog eines Investmentportals festgestellt.

Es muss ja nicht unbedingt pures Glück sein, wenn man zur Arbeit geht, aber den Faktor „Freude an der Arbeit“ so dermaßen zurückschrauben, wie es in der Generation der momentan 24-34 Jährigen (Millennials) offenbar zu sein scheint, wundert mich dann doch. Wenn ich mir allerdings die Beweggründe vergegenwärtige, dann relativiert sich mein Wundern.

Findings suggest that millennials have become disillusioned by years of hard work without adequate rewards, leading to a detachment from personal happiness in the workplace. This generation’s experiences […] have made them prioritize financial security over personal fulfillment. […] This trend aligns with other studies showing that many young people do not have the financial means to engage in traditional midlife crisis activities like taking sabbaticals or buying luxury items. […] 81% of millennials feel too financially constrained to experience a typical midlife crisis, which often involves spending on unnecessary items or pursuing unusual hobbies.

Unusual Whales

Wir halten fest: Es gibt mit den Millennials eine Generation, die sich nicht der Illusion hingibt, Freude an ihrer Arbeit finden oder sich darin verwirklichen zu können. Weil sie aber insgesamt nicht genug verdient, priorisiert sie die Arbeit dennoch, wenngleich ausschließlich der finanziellen Sicherheit wegen. Einen Ausgleich in Form privater Investitionen in mehr oder weniger sinnvolle Hobbys oder andere Freizeitbeschäftigungen leistet sie sich aber nicht, weil ihr dafür das Budget fehlt. Das geht so weit, dass sich diese Generation nicht einmal die Midlife-Crisis leisten kann.

Für mich wirkt diese Charakterisierung wie die Beschreibung eines medizinischen Schockzustandes. Und ich bin mir keiner Aktion vonseiten derer, die beanspruchen, eine Gesellschaft zu lenken, über irgendwelche Maßnahmen bewusst, die diesen Schockzustand einer ganzen Generation in irgendeiner Form beheben könnte.

Wir leben im Jahr 2024 und es wächst eine Gruppe von Menschen heran, die sich nicht einmal mehr eine Midlife-Crisis leisten kann? Die Arbeiten geht, weil es sich sonst hinten und vorne nicht ausgeht und nicht, weil sie zumindest ein wenig Kraft aus oder in der Arbeit schöpfen kann? Was ist da alles in den letzten Jahren schief gelaufen?!

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