Paris wurde zur grünen Stadt 🔴🟢

Paris ist es gelungen, sich aus einer in Luftqualitätsmessungen tiefroten in eine grüne Stadt zu transformieren. Was das, global betrachtet, mit Égalité zu tun hat, habe ich auch erwähnt.

Die Washington Post berichtet in einem kurzen, aber mit eindrucksvollen Grafiken und Bildern gestalteten Artikel über die Transformation der französischen Hauptstadt von einer in Luftverschmutzung erstickenden in eine fast schon grüne Stadt mit beeindruckenden Werten zur Luftqualität.

Was wurde gemacht? 50.000 Parkplätze eliminiert, SUVs zahlen 3x so viel Parkgebühr, Autostraßen wurden zu Fahrrad- und Fußgängerwegen umgebaut und so weiter. Das radikale Programm der Stadt hat zu einem Ergebnis geführt, dass sich sehen lassen kann.

Wo ein Wille, da offenbar auch ein Weg. Und wer schon einmal durch die erfolgreich begrünten Zonen in Wien spaziert ist, merkt, was es bedeutet, wenn die Fahrzeuge weg sind. Mich stören ja nicht einmal die Fahrzeuge, die sich tatsächlich bewegen, sondern mehr die, die unnütz herumstehen. Doch genau die sind es, die uns Platz wegnehmen, um Grünflächen, Brunnen oder andere Dinge zu pflanzen oder zu errichten, für die wir im Urlaub extra Orte besuchen und uns fragen, warum’s dort so viel schöner ist als (in manchen Gegenden) bei uns.


Nur so ein Gedankenspiel, das ich mithilfe von KI „errechnet“ habe, also sehr mit Vorsicht zu genießen. Aber es geht nicht um die konkreten Zahlen, sondern um die Sichtbarmachung eines Umstands.

Der durchschnittliche Arbeitsweg in Paris liegt bei etwa 15 Kilometern pro Tag (hier rechne ich optimistisch und behaupte, das sei die gesamte Wegdistanz, also hin und zurück). Wenn Paris 50.000 Parkplätze streicht und das dazu führt, dass dieselbe Anzahl von Personen das Auto nicht mehr benutzt, dann fahren werktags 50.000 Autos 15 Kilometer weniger; gesamt also 3,75 Mio. mit Autos weniger zurückgelegte Kilometer pro Woche in Paris. Gehen wir von einem durchschnittlichen (und sehr optimistischen) Treibstoffverbrauch von 6 Litern pro 100 Kilometer aus, dann wurden so bei den Autofahrenden in Paris 225.000 Liter Treibstoff pro Woche (etwa 1.875 pro Stunde) eingespart.

Paris: 1.875 Liter pro Stunde eingespart. 🚗

Die Yacht der Zuckerbergs – und da sprechen wir von der einen Yacht und nicht vom Begleitschiff, das nie weit weg war und in dieser Berechnung gar nicht erst berücksichtigt wird – hat bei einem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 4.410 Litern pro Stunde auf dem letzten Ferienausflug der Familie etwa 2 Mio. Liter Diesel verbraucht. Das sind pro Woche (auch hier zwecks Vergleichbarkeit enorm vereinfacht und nur über Werktage gerechnet) also 529.200 verbrauchte Liter Diesel.

Zuckerberg: 4.410 Liter pro Stunde verbraucht. 🛳️

Wenn wir jetzt alles ignorieren und großzügig sind und die beiden gleichsetzen, dann lautet das ernüchternde Ergebnis, dass alle Maßnahmen der Stadt Paris, die über 16 Jahre erarbeitet wurden und in meiner Annahme etwa 50.000 Menschen betreffen, zu einer Ersparnis führen, die von den Zuckerbergs in nur etwas mehr als zwei Tagen wieder nihiliert wird.

Nur, damit klar ist, wie gleicher und gleich zueinander stehen. 🐖

Und ja, mir ist klar, dass das eine an den Haaren herbeigeholte Rechnung ist, die unter ach so vielen Aspekten falsch ist und in der ich Szenarien miteinander vergleiche, die in der Form wohl kaum so eintreten und schon gar nicht miteinander vergleichbar sind, aber es geht nicht um die konkreten Zahlen, sondern um die Zuckerbergs dieser Erde und um das letzte Statement, das verdeutlicht, wie unterschiedlich Leben auf diesem Planeten definiert sein kann. Selbst wenn die Yacht die Einsparungen nicht in zweieinhalb Tagen zunichte machen würde, sondern in einem Jahr, wäre die Sache immer noch aussagekräftig.

Aber wir alle müssen schweigen und diesen Zustand dulden, solange wir Facebook, Instagram, WhatsApp oder einen der anderen Services derer nutzen, die gleicher sind. Immerhin können wir ja dort unsere Protestvideos posten, in denen wir aus dem klimatisierten Wohnzimmer zur Weltverbesserung aufrufen.

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