Das E-Mailprogramm Spark, dem ich ja grundsätzlich nicht abgeneigt bin, hat nun in einem Update die Verknüpfung zu auf Künstlicher Intelligenz basierenden Funktionen erweitert. Bislang konnten neue Nachrichten mithilfe von AI erstellt werden, mit dem gestrigen Update kann man sich nun auch E-Mailverläufe zusammenfassen und To-Dos extrahieren lassen.
Die +AI-Zusammenfassung ist unser neuestes Tool, das für schnelle, effektive Zusammenfassungen von langen E-Mails und ganzen Threads sorgt. So bekommen Sie die essenziellen Informationen, wissen was zu tun ist und können sich gleich ans Werk machen. Sie können sogar den bevorzugten Stil für die Zusammenfassung festlegen:
Kurz: eine kleine Zusammenfassung mit 1-2 Absätzen.
Spark
Detailliert: die richtige Option für lange Nachrichten und Threads.
Maßnahmen: das, was nach der E-Mail zu tun ist.
Ich habe das natürlich sofort ausprobiert und wie es der Zufall so wollte, lag mir auch ein ewig langer Thread vor. Da hat die KI richtig gut funktioniert und mir gleich einmal 3 Tasks, die ich tatsächlich in der Flut von E-Mails vergessen hätte, herausgearbeitet. 🥴
Ich werde die Funktion noch ein paar Mal ausprobieren, bin aber nach wie skeptisch, ob ihre Nutzung vor allem im geschäftlichen E-Mailverkehr mit den Regulierungen zum Thema Datenschutz und diversen Geheimhaltungspflichten in Einklang steht. (Aber das ist ja ein Dauerthema bei Spark.) Immerhin werden hier Daten – im konkreten Fall der Inhalt von E-Mails – irgendwohin übertragen, wo dann die „Berechnung“ der Zusammenfassung erfolgt. Ebenso immerhin kann man das AI-Paket aber auch einfach abschalten.
Bin ich froh über dieses Update und diese Funktion? Die KI-Zusammenfassung ist schon eine interessante Sache, ich sehe sie aber mehr als Versuch und nicht als fürs Produktivumfeld geeignetes Feature an. Es gibt viel größere und in meinen Augen wichtigere Probleme, die Spark endlich in Ordnung bringen sollte. Das sind Dinge, die Spark einst groß gemacht haben und teilweise bis heute in der Version 3 nicht implementiert wurden, obwohl sie in der Version 2 verfügbar waren. Die Todo-App-Integration, beispielsweise. Oder die viel dichtere Verknüpfung mit dem Kalender. Es gibt sogar einen Beitrag auf der Spark-Website, in dem die vielen, offenen Punkte aufgelistet werden.
Was mich jedoch am meisten stört, ist die Stabilität. Spark 3 funktioniert in 8 von 10 Fällen einwandfrei. In den verbleibenden 2 Fällen, allerdings, dauert das Hochfahren des Programms oder die finale Synchronisation nach Beendigung minutenlang statt der üblichen 3-5 Sekunden. So etwas in Ordnung bringen oder Feature-Parität mit der Version 2 zu erreichen… das wäre doch mal ein feines Update!