Tausende Spam-Beiträge auf WordPress.org (2005)

Vor 19 Jahren hat WordPress wohl tausende Spam-Beiträge bewusst auf seiner Plattform gehostet. Die Sache wurde damals geklärt und ist gegessen und verdaut. Irgendjemand hat sie aber mit dem Verkauf von Daten an AI-Unternehmen wieder aufgewärmt.

Die Sache ist ewig alt1 (Andy Baio, den ich gleich zitieren werde, hat seinen Beitrag dazu 2005 geschrieben), aber ich wusste gar nicht, dass WordPress einmal tausende, nämlich 168.000 Artikel gehostet hat, die de facto Spam waren.

WordPress is a very popular open-source blogging software package, with a great official website maintained by Matt Mullenweg, its founding developer. I discovered last week that since early February, he’s been quietly hosting at least […] 168,000 articles on their website. These articles are designed specifically to game the Google Adwords program, written by a third-party about high-cost advertising keywords like asbestos, mesothelioma, insurance, debt consolidation, diabetes, and mortgages. […] I stumbled on this issue from a support topic, which was immediately closed without response by an unknown moderator. […] So, last week, I instant-messaged Matt to ask him some of these questions. He was very helpful, giving me the full story.

Andy Baio

Dieser Spam hat das Projekt tatsächlich ein wenig mitfinanziert, wie sich aus Matt Mullenwegs Antworten ergibt. Er hat dazu auch eine lange Antwort verfasst, unmittelbar gefolgt von einer kurzen, die ich im folgenden Zitat zusammenfasse.

Knowing what I knew then, I would probably make the same decision; knowing what I know now I wouldn’t even consider it. Not thinking through all the ramifications was a big mistake. So was not having more community dialog from the beginning, which would have caught this earlier. I am extremely sorry for both, and it won’t happen again.

Matt Mullenweg

Die ganze Sache ist 19 (!) Jahre alt, und ich wäre auch nie darauf gestoßen, hätte nicht irgendwer irgendwo im Rahmen des Dramas um den Verkauf von aggregierten Beitragsdaten an KI-Unternehmen wohl auf den Charakter des um Matt Mullenweg gebauten Unternehmens verwiesen.

Ob das nun (im Sinne von jetzt, heute) gut oder schlecht ist, weiß ich nicht, aber dass ein Unternehmen irgendwie Einnahmen generieren muss, ist klar. Muss man halt drauf schauen, dass das durch Marketing vermittelte Image und das tatsächliche unternehmerische Handeln nicht ganz so krass auseinander klaffen.

  1. Einige Einträge hier auf meinem Blog sind mehr als privates Webarchiv zu verstehen, quasi ein Protokoll dessen, was mir im Web so unterkommt, ein Web-Log, sozusagen, oder kurz „Blog“. Da kann es dann schon vorkommen, dass ich 2024 einen Eintrag poste, der 2005 aktuell war. ↩︎

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