Die überoptimierte iPhone-Kamera

iOS kriegt Fotos aktuell einfach nicht hin. Die Kamerasysteme anderer Hersteller - besonders Googles Pixel - sind dem Überoptimieren bei Apple haushoch überlegen.
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Marques Brownlee hat sich in einem Video mit der Softwarekomponente des iPhone-Kamerasystems befasst und zeigt auf, was ganz und gar nicht passt, warum Googles Pixel-Kamera in seinen Tests deutlich besser abschneidet und warum die Interpretation der Realität, die man bei modernen Smartphones „Fotos“ nennt, teilweise richtig creepy und unnatürlich wirken kann. Besondere Aufmerksamkeit auf Blogs und anderen Publikationen erfährt eine Szene in diesem Video (ca. bei Minute 8:08), in der deutlich wird, wie sehr die Softwarekomponente im Kamerasystem Bilder zerstört:

Look at how they completely removed the shadow from half of my face. I am clearly being lit from a source that’s to the side of me, and that’s part of reality. But in the iPhone’s reality you cannot tell, at least from my face, where the light is coming from. Every once in a while you get weird stuff like this, and it all comes back to the fact that it’s software making choices.

Marques Brownlee

Dazu MacStories:

That’s precisely the issue here. The iPhone’s camera hardware is outstanding, but how iOS interprets and remixes the data it gets fed from the camera often leads to results that I find…boring and uninspired unless I manually touch them up with edits and effects.

Federico Viticci

Dazu Michael Tsai:

Sometimes Smart HDR does a bad job, making things look artificial and over processed, and there’s no way to “undo” that and get an unprocessed photo. I wish Apple would offer a way to adjust how aggressive the processing is and/or bring back the Keep Normal Photo option.

Michael Tsai

Vor knapp einem Jahr habe ich bereits über das von vielen Menschen als Problem wahrgenommene, softwarebasierte Überoptimieren von Fotos bei modernen Smartphones geschrieben, dieses Video ist eine Ergänzung dazu.

Ich stelle selbst immer wieder fest, dass Fotos, die ich an Tagen ohne Kaiserwetter mache (wir hier in Österreich nennen Sonnenschein und blauen Himmel so und in Wien ist vor allem der blaue Himmel dem häufig auftretenden Phänomen der Hochnebeldecke – also weißer Himmel – mengenmäßig unterlegen), einfach nicht gut werden und immer gezeichnet oder zu stark nachbearbeitet wirken. Von Fotos von Gesichtern, vor allem, wenn sie – auch hier – nicht bei strahlender Sonne und blauem Himmel gemacht werden, brauchen wir gar nicht zu sprechen. Die Haut wirkt wie Plastik und Schatten werden ausradiert oder das Gesicht so puppenhaft „optimiert“ und geglättet, dass ich die Bilder häufig lösche und die von Freund:innen, die mit ihren Nicht-Apple-Geräten deutlich bessere Portraits gemacht haben, stattdessen nutze.

So ein Resümee für ein hochpreisiges Produkt, das vor allem mit seinem Kamerasystem wirbt, ist eigentlich ein Fail.

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