The Guardian gibt eine plausible und nachdenklich stimmende Antwort auf die Frage, warum so viele junge Menschen Computerspiele spielen und nicht und nicht vom Computer wegzubekommen sind.
Gen Z are the most closely monitored generation ever to be born. We criticise children and teenagers for not going outside – but at the same time we’re curtailing their freedoms and closing their spaces. Parents [are] treating their children’s smartphones like tracking devices, demanding regular check-ins, infiltrating their social media feeds and databasing their activities and friend groups. […] No wonder then, that teens withdraw to online video game worlds, the last spaces they have left that remain unmediated by their parents or other authority figures – the last places where they are mostly beyond the reach of adult control.
The Guardian
Vielleicht haben wir uns ja so sehr auf unseren eigenen Schutz vor externen Faktoren fokussiert, dass wir dabei die Privatsphäre einer ganzen Generation, der wir vorgeblich nur Gutes wollen, geopfert haben, und sie nun in einem Überwachungsalbtraum aufwächst, den wir uns nie und nimmer vorstellen können. Da macht es schon Sinn, dass diese Generation das nutzt, was sie nutzen kann, Technologie nämlich, und sich dorthin flüchtet, wohin wir ihr nicht folgen können: in einen uns fremden, digitalen Raum.
Wir haben ja schließlich das gleiche getan und das Private ins Digitale transferiert, als Büroräume in offene Büroflächen umgewandelt wurden. Und auch wir haben den Aufstieg von Facebook schon vor Jahren begünstigt, weil wir durch das Soziale Netzwerk einen Raum eröffnet bekommen haben, den wir für uns (im Sinne von „ohne elterliche Aufsicht“) hatten und in dem wir uns frei fühlen konnten. Nichts hat sich daran geändert, nur die URL, unter der sich Freiheit finden lässt, ist eine andere bzw. wurde in die Räume von Computerspielen verlagert.
Das benthamsche Panoptikum ist für einige von uns – die Jungen und die Kinder mitten unter uns – alltägliche Realität. Und während wir uns darüber aufregen, Kinder und Jugendliche mögen doch endlich ihr Zimmer verlassen und nach draußen gehen, ist uns immer noch nicht bewusst, dass für sie das, was wir als Freiheit wahrnehmen, der eigentliche Ort der Überwachung ist, wohingegen, was wir als überwacht und unter Beobachtung stehend bewerten, ihr Freiraum ist.