Vor Kurzem bin ich auf dieses Video gestoßen, in dem ein Fotograf einen Instagram-Trend bei Hochzeitsfotos (in dem Fall mit der älteren Generation der Gäste) nachstellt. Was zuerst ein wenig chaotisch wirkt und man sich fragt, was am Schluss dabei anderes herauskommen soll als ein Gruppenfoto, endet – mit dem zugehörigen Soundtrack unterlegt – in einer richtig schönen, markanten und effektvollen Aufnahme.
Das Resultat sieht man bei Minute 4:07. Wer sich aber den dramaturgischen Aufbau bis dahin geben will, sollte sich die 4 Minuten Aufbauzeit nehmen. Wer nicht genug davon bekommt: Hier gibt es noch eine Aufnahme. Und auf Instagram wahrscheinlich ganz viele.
Ich berichte hier nun schon zum dritten Mal über Hochzeitsfotos. Der erste Beitrag ist offenbar dem Link-Rot unterlegen. Der zweite zeigt ein unerwartetes Beispiel eines intimen, so gar nicht für den Fotografen bestimmten Moments. Und der dritte – dieser hier – einen Instagram-Trend. Ich mag es, wenn Fotografen experimentieren und einem Event ihre Handschrift sehr deutlich aufsetzen. So etwas wie „neutrale“ Fotos gibt es ohnehin nicht, warum also dann nicht gleich alles in die Waagschale werfen, was es an Mitteln und Instrumenten, szenischen Darstellungen und Ideen gibt? Und ja, der Mafia-Shot mag auf Instagram entstanden sein, dass er aber bei einer Hochzeit erfolgreich umgesetzt wird – inklusive Choreografie und Motivation der Gäste – ist zu wesentlichen Teilen die Leistung des Hochzeitsfotografen oder der -fotografin. Die Handschrift erkennt man nachher in der fotografischen Gesamtschau. – Ich habe zu viele zu langweilige Fotos von Hochzeiten gesehen. Wenn es nicht anders geht, dann muss halt eben Instagram helfen.