Es mit Google aufnehmen? Der Fall der Suchmaschine Neeva

Neeva wollte es mit Google aufnehmen und war technische eigentlich auch schon so weit. Aber die Kontinuität von Dominanz ist nicht das Resultat von Technologie, sondern von Politik. Und da konnte Neeva nicht mithalten.

The Verge hat einen Beitrag über Aufstieg und Fall von Neeva, einer Suchmaschine, die von Ex-Googlern geschaffen wurde und es unter Anwendung eines anderen Geschäftsmodells mit Google aufnehmen wollte, veröffentlicht. Der Artikel ist Gold wert für alle, die einmal hinter die Kulissen des simplen Eingabefelds werfen und feststellen wollen, was für eine enorme Leistung hinter der Technik einer Suchmaschine steckt.

Und warum sie – ich zitiere das deshalb hier, weil ich mich in letzter Zeit ja des öfteren über die sinkende Qualität der Suchergebnisse bei Google beschwert habe – nie perfekt sein kann, sofern sie einem Geschäftsmodell folgt, das auf Werbung basiert.

Neeva’s plan started from a single insight: Google’s business model was the problem. The advertising model […] would not produce good content in the long term. […] if a search engine works really well, you’re only searching once (and being served ads once). The ads, too, dilute the quality of a search. When you type something into Google, you’re looking for something. Google’s first order of business is to show you something someone else wants you to see; its second order of business is to show you what you want.

Das viel größere Problem, allerdings, war, dass Neeva – ich habe die Suchmaschine nie selbst ausprobiert – scheinbar nicht selbsterklärend war und man verstehen musste, wie die Suchergebnisse zustande kommen. Soetwas überfordert die aller-, allermeisten!

Ultimately, Neeva was a product you had to try to understand. […] it was hard to explain to others how nice it felt to go straight to a website from the autocomplete window instead of having to run your query or how much better its rich recipe pages were than the infinitely identical links on a Google page. Seeing is believing, and the state of the search market had successfully kept Neeva in the dark.

Und zum Schluss stellt sich heraus, dass Googles Dominanz nicht, wie man vermuten würde, aus einer technischen Überlegenheit hervorgeht, sondern, wie so oft, das Resultat von Politik ist.

Neeva had done the hard work. It was running an AI product, a full-stack search engine, and a privacy-first browser, all on a startup’s budget. But it wasn’t enough.

Because even if you make every correct decision, take no shortcuts, nail the criteria, perfect the index, and build the best search engine ever created, it probably wouldn’t matter. Right now, at least, you still can’t beat Google.

Ich denke, wir können uns unsere europäische Suchmaschine in den nächsten Jahrzehnten wohl in die Haare schmieren.

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