Verlust des Vertrauens in Googles Suchergebnisse

Immer und immer wieder tauchen Beiträge auf, die auf die stetig sinkende Qualität von Google-Suchergebnissen hinweisen. Das hat schon Tradition, sogar hier auf meiner Seite. Vor zehn Jahren habe ich auf das „Don’t be evil Bookmarklet“ hingewiesen, mit dem man schon damals versucht hat, die Suchergebnisse mit Googles eigenem Algorithmus zu verbessern. 5 Jahre später habe ich darüber berichtet, das die Wahrnehmung der Google-Suchergebnisse als stetig minderer zum Problem wird. Und vor knapp zwei Jahren habe ich mich der Kritik angeschlossen, dass die erste Ergebnisseite bei Google eigentlich nur noch Corporate Content anzeigt und kaum mehr authentische und generische, also nicht zweckmäßig eingesetzte, sondern dem Informations- oder sogar nur dem Selbstzweck dienende Inhalte. Die neue Kritik – Google Search is dying – schließt hier an.

If you’ve tried to search for a recipe or product review recently, I don’t need to tell you that Google search results have gone to shit. You would have already noticed that the first few non-ad results are SEO optimized sites filled with affiliate links and ads. […] What you don’t realize is that you’ve been self-censoring yourself from searching most of the things you would have wanted to search. You already know subconsciously that Google isn’t going to return a good result.

Google Search is dying

Warum die Suchergebnisse immer mehr den Bach runter gehen? Werbung, Suchmaschinenoptimierung und – hier sehe ich das größte Problem – künstliche Intelligenz. Denn die versucht smart zu sein und es gelingt ihr genauso wenig, wie es meinen HomePods gelingt, für mich nützlich zu sein.

Google increasingly does not give you the results for what you typed in. It tries to be “smart” and figure out what you “really meant”, in addition to personalizing things for you. If you really meant exactly what you typed, then all bets are off.

Natürlich gibt es Möglichkeiten, dieses Problem zu umgehen und das „Garbage Internet“ mit Abfragemodifikatoren (wie zum Beispiel „site:reddit.com“) zu umgehen. Und natürlich gibt es für die seltsamen Verhaltensweisen, die verschiedene Suchbefehle und -modifikatoren verursachen, irgendwelche Erklärungen. Das sind aber alles Anzeichen dafür, dass wir, die Userinnen und User, den Suchergebnissen, die uns Google zeigt, nicht mehr trauen, und auf Modifikatoren setzen, die uns zu Websites und Foren führen, in denen das gesuchte Thema von Menschen analysiert oder diskutiert wird. Nachvollziehbar und authentisch – und eben nicht von einer künstlichen Intelligenz zusammengestellt, die noch dazu interpretiert, was wir eigentlich wollen und uns diese Interpreation – und nicht unsere eigentliche Suchintention – als Ergebnis vorsetzt. Das ist für 80 Prozent der Suchenden in Ordnung (oder sie wissen nicht über Alternativen bescheid). Für 20 Prozent aber eben nicht; das ist (wir müssen hier in Google-Verhältnissen denken) eine sehr, sehr, sehr große Menge an unzufriedenen Menschen.

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