Wie die Weiss-Verteilungstechnik den Kaffee verbessert

Mit Nadeln im Kaffeemehl rechen - die Weiss Verteilungstechnik dürfte wohl doch einiges in der Qualität des Kaffees bewirken.

WDT steht für Weiss Distribution Technique (und ich habe daraus den nach ÖNORM oder DIN klingenden Begriff „Weiss-Verteilungstechnik“ geschaffen) und Natia Simmons hat auf Coffee Geek einen Artikel veröffentlicht, in dem sie beschreibt, wie die Anwendung der Technik das Resultat stark verbessert hat.

WDT ist, wenn ich es ganz unprofessionell beschreiben darf, soetwas wie das Rechen im Kaffeemehl. Man versucht, Klumpen oder die ungleichmäßige Verteiltung im Siebträger weitgehend zu vermeiden, in dem man mit dünnen Nadeln das Kaffeemehl quasi verrührt. So wird Channeling minimiert und eine gleichmäßigere Extraktion sichergestellt.

The moment of truth arrived when I initiated the espresso extraction. As the coffee began to flow, I watched the extraction out of the bottom of the basket, and it seemed a tad more even, and without any noticeable “jets” of water spitting out. But the real revelation was in the taste.

The flavors were more pronounced and well-balanced. Indeed, I was a lot closer to the roaster’s notes on the bag. […] I experienced a dance of flavors, from the sweet, caramel-like undertones to the delightful acidity that danced on my taste buds. The tasting notes on the roaster’s bag were a lot closer to what I was tasting in the cup.

Natia Simmons

Na gut. Also her mit einem WDT-Tool.

2 Kommentare

  1. Ich habe mehrere Blindtests mit Freunden gemacht:

    Methode 1:
    a) Espresso in den Siebträger gemahlen
    b) das Kaffeemehl mittels seitlichem Klopfen mit dem Handballen einigermaßen gleichmäßig verteilt
    c) getampert

    Methode 2:
    a) wie oben
    b) das Kaffeemehl mit einem WDT-Tool sorgfältig „geharkt“ und verteilt
    c) wie oben

    Weder habe ich Unterschiede beim Bezug über einen bodenlosen Siebträger sehen können (schon gar keine „Jets“ bei „ungeharktem“ Kaffeemehl), noch hat irgendeine der Testpersonen einen Unterschied geschmeckt.

    Mag ja sein, dass WDT ein bisschen hilft, wenn man eine billige Mühle hat, aus der das Kaffeemehl in öligen Klumpen herausfällt, aber generell finde ich dieses ganze Chichi, was vor allem in amerikanischen Foren mit der Espressozubereitung seit einiger Zeit veranstaltet wird (siehe auch Leveling Tool!), eher lustig. Besonders, wenn wieder mal leidenschaftlich über den Durchmesser und die Anzahl der WDT-Nadeln diskutiert wird ;)

    • Beim WDT-Tool konnte ich selbst bis dato auch keine Unterschiede bemerken, ich muss aber gestehen, dass ich es noch nie so geplant getestet habe wie du und deine Freunde. Allerdings spricht ja nun wirklich überhaupt nichts dagegen, diesen Test, natürlich rein im Sinne des Beweises einer intersubjektiven Nachprüfbarkeit, auch durchzuführen. Und nein, das hat absolut nichts mit einer Abhängigkeit zum Genusspotential von Kaffee zu tun. Überhaupt und gar nicht!

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