Kein Zugriff, wenn Microsoft nicht will oder darf

Des Politikers Wille, des Tech-Anbieters Vorgabe, des Betroffenen Pech, der Zuseher Schockmoment, der Handelnden Gleichgültigkeit.

Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) nutzt Office 365 als Mailprovider. Donald Trump verhängt Sanktionen gegen den Chefankläger des Strafgerichtshofs. Microsoft leistet dem Folge und sperrt den Mail-Zugang des Chefanklägers.

Nachdem US-Präsident Donald Trump im Februar 2025 Sanktionen gegen den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, verhängt hat, ist die Arbeit des Tribunals fast zum Erliegen gekommen […] Trump [drohte] Personen und Organisationen mit Geld- oder Gefängnisstrafen, sollten diese Khan „finanziell, materiell oder technologisch“ unterstützen. Im Zuge dessen sperrte Microsoft Khans E-Mail-Account und er verlor den Zugriff auf seine Bankkonten in seinem Heimatland Großbritannien. Khan wechselte daraufhin zum Schweizer E-Mail-Anbieter Proton Mail.

golem.de

Was lernen wir daraus? Auf Mastodon gibt es einen Thread dazu, in dem zu Beginn die üblichen „Hoste deine E-Mails selbst“- und „Arbeite mit Linux“-Argumente daherkommen, bis es im weiteren Verlauf immer klarer wird, dass man damit die breite Masse an Menschen, die froh sind, dass sie mit den ohnehin schon von Google und Microsoft so einfach wie nur irgendwie möglich gestrickten Apps, halbwegs zurechtkommen, nicht erreichen wird.

Die übliche Leier, kein Lerneffekt, keine Maßnahmen und immer noch keine Konsequenzen. Und wieso, das soll mir bitte jemand erklären, gelingt es der Schweiz, sein Proton-Mail als Alternative zu positionieren, wohingegen Anbieter ähnlicher Services aus EU-Staaten immer nur auf den Plätzen 2 und höher genannt werden?

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