Kinder lernen mit ChatGPT, wie man Denken imitiert

Die Plastizität des Gehirns von Kindern kann, in Verbindung mit der Nutzung von KI, dazu führen, dass das, was diese Kinder als "Denken" lernen, in Wirklichkeit nur die Imitation von Denken ist.

Joan Westenberg liefert (auf LinkedIn 🙄) einen guten Denkanstoß zum Thema Kinder und unbeaufsichtigte und vom Kontext befreite Nutzung von ChatGPT, die letzten Endes dazu führt, dass das, was Kinder als Denken verstehen, lediglich nur eine Imitation von Denken ist.

We pretend that because the interface is clean and there’s no nicotine, no violence, no nudity, that [using ChatGPT is] safe. It looks like a homework helper. A science fair assistant. A miracle of modern education. That’s just marketing. […] We underestimate how deeply plastic the young mind is. Kids don’t use tools; they internalize them. They learn how to think by watching thinking happen. When you train on a language model, it doesn’t learn truth, it learns patterns. When a kid trains on a language model, the same thing happens. They start seeing speech as performance. They start believing fluency equals wisdom. They mimic the mimicry. […] Once you replace the actual road of learning with a shortcut that feels smarter than you are, you’ve done more harm than you know. You’ve reshaped the map your kid is using to navigate the world. You’ve said: here’s something that sounds like thinking. Something easier than thinking.

Joan Westenberg

Wenn diese Kinder zukünftig die Imitation von Denken als Denken verstehen (so, wie Kinder von heute bereits häufig „as a Service“-Tools als tatsächliche Werkzeuge verstehen), steigt die Abhängigkeit von diversen (kostenpflichtigen Tools) ins Unermessliche und die Fähigkeit, tatsächliche Denkleistung zu vollbringen, wird zu einem elitären Unterfangen privilegierter, mit Zeit zu Denken ausgestatteter Individuen sein.

Was für eine Welt, in der es diejenigen gibt, die denken und diejenigen, die das Denken imitieren. Wir leben in interessanten Zeiten.

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