Asides sind auch bei anderen eine Heraus­forderung

Jason Kottke kämpft auch damit, superkurze Blogbeiträge (er nennt sie "Quick Links", ich "Asides") optisch ansprechend ins Screendesign einzubetten.

Amüsiert und erleichtert habe ich heute Jason Kottkes Artikel über seine Integration der „Quick Links“ in den regulären Stream von Beiträgen gelesen. Kottkes Quick Links sind Kurzbeiträge, in denen er in höchstens 2 bis 3 Sätzen auf externe Inhalte verweist. Diese Kommentare sind nicht ausführlich genug, um ihnen eigene Beiträge zu widmen, eigentlich so etwas wie Tweets. Daraus ergibt sich ein Problem: Wie stellt man solche Blog-Tweets auf der eigenen Website eigentlich am besten dar? Und woran erinnert mich das? An das, was ich hier auf meinem Blog als „Asides“ bezeichne. Und ich stelle fest: auch beim Godfather of Blogging ist diese Art von Kurzbeiträgen in gewisser Weise ein Problem. Vor allem, wenn sie einen großen Anteil an den veröffentlichten Inhalten einer Seite haben.

The Quick Links represent a lot of the site’s present activity and I was worried they were a little lost down there in that box…like, were people actually reading them? Were they even aware of the existence of the Quick Links? Were they missing 40-60% of the site’s total activity?

Jason Kottke

Was also tun? Denn ich merke es auch immer stärker auf meinem Blog: Bei manchen Beiträgen empfinde ich es als krampfhaft, etwas Schlaues dazu zu schreiben. Am liebsten würde ich nur den Direktlink mit einem Kommentar in Tweetlänge veröffentlichen. So, wie das zum Beispiel Stefan auf seinem Blog eay.cc macht (mit einem eleganten Sternchen wie bei Daring Fireball als Permalink). So, wie man das bei Tumblr von Anbeginn an (in Form von Link-Posts) machen konnte. Meine Güte, Tumblr macht halt doch glücklich, sogar heute noch, denn am Ende kann alles, was wir posten, auf Texte, Foto(s), Zitate, Links, Chats/Dialoge, Audio- und Videobeiträge heruntergebrochen werden. WordPress hat sich schon einmal dieses Faktums angenommen und Beitragsformate eingeführt, die aber kurze Zeit später wieder halb entfernt, was ich persönlich schade fand. (Und was sehe ich beim vorhin erwähnten eay.cc? Dort nutzt Stefan eben diese Beitragsformate.)

Challenge accepted, Asides!

2 Kommentare

  1. Interessantes Thema, über das ich schon lang nicht mehr nachgedacht habe. Früher hatte ich selbst solche kurzen Beiträge als normale Posts behandelt (eigene Kategorie, ohne more-Tag einfach mit Inline-Link), aber ohne entsprechende Reichweite verpuffen solche Posts irgendwie. Ich habe mich irgendwann eher auf Themen konzentriert, die (halbwegs) via SEO funktionieren oder bei denen ich zumindest wusste, dass sie eine Zielgruppe (oder -grüppchen) in meinem Umfeld interessieren. Spannenderweise stelle ich aber durch diesen Post gerade fest, wie festgefahren da meine Denke aktuell ist – mir wären Asides in den letzten Jahren echt nicht mehr in den Sinn gekommen – vielleicht überdenke ich das mal. :)

    • Ha! Da bist du den exakt umgekehrten Weg gegangen. Ich habe mich nämlich dann dafür entschieden, dass mir die Reichweite ziemlich egal ist und ich das alles hier sehr „für mich“ und in meiner Vorstellung für „Leute, die ich vielleicht kenne“ (persönlich oder eben nur digital) mache. In dem Moment wurde vieles leichter und es verändert sich ein bisschen etwas. Man schreibt leichter von der Hand, kümmert sich weniger um Ausgewogenheit usw. – es wird persönlicher. Aber die Asides möchte ich auf jeden Fall wieder aufleben lassen, denn im Endeffekt nutzen wir alle hunderte Services, wobei das eigene Weblog (meine Güte, ich schreibe es aus!) so viel könnte (ich denke da, zB an einen Bookmarking-Dienst usw). Und, was Asides, Quick Links oder wie auch immer sie heißen angeht, so mag ich das bei anderen Blogs schon sehr. Tyler Cowen hat „assorted links“, Kottke die „Quick Links“, selbst John Gruber hat manchmal Beiträge, die über ein oder zwei Sätze nicht hinausgehen – und ich finde darin immer wieder Interessantes.

      Ich habe es ohnehin schon vor Jahren mal geschrieben, aber ich bin der Meinung, man muss nicht alles noch einmal schreiben. Wenn sich schon jemand damit beschäftigt hat, dann reicht der Verweis. Bestenfalls mit Highlights als (kommentierte) Zitate, aber ein reiner Link reicht manchmal auch. Deshalb: Überdenke das mal! Denn eine gute Quelle für interessante Links ist heutzutage mehr wert als man denkt.

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