Kathrin Passig über das Bloggen

Bloggen ist so normal geworden, dass Bloggen die Norm ist. Das führt aber dazu, dass die Wahrnehmung von Bloggen die ist, dass niemand mehr bloggt.

Kathrin Passig hat in der Frankfurter Rundschau über das Bloggen geschrieben. Wer über das Bloggen schreibt, schreibt grundsätzlich und immer (auch) über das Ende des Bloggens. Die Autorin sieht dieses Ende allerdings nicht, sondern stellt fest, dass das, was früher eine neue und besondere Form des Veröffentlichens von Texten online war (und Bloggen genannt wurde), nunmehr die Norm ist.

2008 erschien im Wired-Magazin der erste Beitrag über das Ende des Bloggens: „Twitter, Flickr, Facebook Make Blogs Look So 2004“ war die Überschrift. Wer darüber nachdenke, ein eigenes Blog […] zu starten, solle es bleiben lassen, riet der Autor. […] Wir lesen Blogs nicht mehr so wissentlich wie vor 15 Jahren […] Ein Großteil von dem, was wir in unsere Social-Media-Timelines gespült bekommen, sind technisch gesehen in Blogs erschienene Beiträge. […] Das [Format] hat sich so flächendeckend durchgesetzt, dass es unsichtbar geworden ist.

Kathrin Passig

Was für ein schöner Schluss! Und ich musste über den Titel des Beitrags im Wired-Magazin schmunzeln. (Hier ist er, übrigens, für diejenigen, die ganz tief in die Vergangenheit tauchen möchten.) Twitter ist längst nicht mehr das, was es einmal war, Flickr ist soetwas wie ein Zombie und Facebook… ja, Facebook ist nunmehr Synonym für das, was im damaligen Artikel die Punchline war: „make you look so 2004“.

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