Apple hat auf der WWDC24 nicht nur 1Password abgeschossen, sondern auch den Vogel mit AI. Künstliche Intelligenz – Apple nennt das „Apple Intelligence“ – wird auf Ebene des Betriebssystems praktisch alle Apps durchdringen und zum Beispiel überall dort, wo mit Texten gearbeitet wird, verfügbar sein.
Deeply integrated into macOS Sequoia […] Apple Intelligence unlocks new ways for users to enhance their writing and communicate more effectively. With brand-new systemwide Writing Tools built into macOS Sequoia, users can rewrite, proofread, and summarize text nearly everywhere they write, including Mail, Notes, Pages, and third-party apps.
Apple
Der Passus, der mir ein wenig die Sprache verschlägt, weil er eine Zukunft malt, in der die maschinell überarbeitete Version eines Textes der vom Menschen finalisierten zu bevorzugen sein wird, lautet (übersetzt): „Apple Intelligence eröffnet neue Möglichkeiten für Benutzer, das Verfassen von Texten zu verbessern und effektiver zu kommunizieren.“ Das Verfassen von Texten zu verbessern und effektiver zu kommunizieren hat nichts, aber auch gar nichts mit der Anwendung von Algorithmen zu tun, die Texte nach irgendwelchen Vorgaben (neu) strukturieren. Effektivität als Argument lasse ich – sogar gerne – bei so Dingen gelten, wie zum Beispiel dem automatisierten, von künstlicher Intelligenz gestützten Zusammenfassung von E-Mail-Verläufen oder To-Do-Listen, nicht aber beim Erstellen bzw. Verfassen von Texten.
Wenn eine KI die Intention erraten soll oder von Menschen als abschließendes Korrekturlesen genutzt wird und sie stilistische Anmerkungen übernehmen, nur, weil es die KI sagt, dann läuft einiges schief und die Software, die uns eigentlich helfen sollte, auf irgendeine Art und Weise besser zu werden, hindert uns genau daran.