Ars Technica berichtet über ein bei Google Drive offenbar schon vor mehreren Wochen eingeführtes, aber bisher nirgendwo kommuniziertes Limit von 5 Millionen Dateien pro Google Drive. Dieses Limit gilt unabhängig (!) von der gekauften (!!) Speichergröße. In anderen Worten: Es ist egal, ob ich für Google Drive zahle oder nicht, oder wieviel Speicher ich mir dort kaufe, bei 5 Millionen Dateien ist Schluss. Ich weiß gar nicht, wieviele Rufzeichen ich hier anhängen soll. Und wieviele mehr für die Tatsache, dass dieses Limit erst sein ein paar Wochen gilt und durchgesetzt, aber nicht kommuniziert wird.
It might be understandable to limit a data hog abusing a free account, but that’s not what’s happening here. Google is selling this storage to users, via both the Google Workspace business accounts and the consumer-grade Google One storage plans. Google One tops out at 30TB of storage, […] Google Workspace’s formal plans cap out at 5TB, but an „Enterprise“ plan promises „As much storage as you need.“ […] both consumer and business account types are subject to this hidden 5 million file limit. […] The 5 million total file cap isn’t documented anywhere, and […] we haven’t seen any support documents about it. Google also doesn’t have any tools to see if you’re getting close to this file limit—there’s no count of files anywhere.
Ars Technica
Vor ein paar Tagen habe ich schon darüber geklagt, dass Google Workspace (eigentlich Google insgesamt) in Bezug auf Image und Technik stark ins Hintertreffen geraten ist. Und, wenn ich mir die Situation etwas näher ansehe und mir vergegenwärtige, dass (1) Google Docs bis heute Basisfunktionen einer Textverarbeitung (zB nummerierte Überschriften) wenn, dann nur mit Plugins von Dritten beherrscht, und insgesamt bei einigen Funktionen den Charme eines MS Office von vor 20 Jahren hat, (2) die Google-Suche immer unbrauchbarer wird (und wir alle die Suchmaschine wohl nur noch aus Gewohnheit und in Ermangelung einer Alternative nutzen), (3) es Google bis heute nicht gelungen ist, eine halbwegs taugliche KI auf die Beine zu stellen und nun (4) die Sache mit diesem Dateilimit ans Tageslicht kommt, dann frage ich mich schon, was da wohl bei Google los ist. Denn das ist nicht das Google, welches mich bislang durch Innovation und technischen Vorsprung beeindruckt und dazu veranlasst hat, die eine oder andere, vor allem in puncto Datenschutz nicht so feine Sache zu tolerieren, sondern eher ein Google, das mich mehr an das geprügelte Microsoft von vor ca. 15 Jahren erinnert, dem ich aber auch gar nichts verziehen habe.
Muss ich jetzt schon wieder the times they are a-changin‘ schreiben?
Aktualisierung am 4. April 2023
Google Drive hebt das Limit wieder auf und gelobt, „alternate approaches to ensure a great experience for all“ zu suchen. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Google bei der Ausstattung und den Services für seine Angestellten Einsparungen durchführt.